Beerdigung
Jesus hat gesagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, wird niemals sterben.“ (Johannes 11,25-26)
Wir haben einen großartigen Gott, der alles für unsere Rettung gegeben hat. Gott ist nicht fern oder distanziert. Unser Leben, unsere Nöte und unser Leid lassen ihn nicht kalt. Er liebt uns und interessiert sich für uns mit brennender und ewiger Liebe. Deswegen wünscht Gott sich so sehr, dass wir in einer innigen Beziehung mit ihm leben. Dafür hat er uns geschaffen – und das gilt für unser Leben hier und heute genauso wie in Ewigkeit. Das ist die große Botschaft der Bibel. Wie Gott durch die Weltgeschichte handelt, um seine Liebe zu demonstrieren, Menschen für sich zu gewinnen und uns ein neues und ewiges Leben mit ihm zu schenken. So baut Gott sein Reich und macht seine Ehre groß! Das war schon immer sein Plan (Epheser 1,4-7).
Die Bibel erzählt, wie die ganze Weltgeschichte auf den einen großen Moment zuläuft, als Gott in Jesus Mensch wurde. Durch sein Leben zeigte er uns, wie eine lebendige Beziehung zu Gott aussieht und am Kreuz hat er sein Leben für uns gegeben, um ein für alle Mal zu zeigen, wie sehr er uns liebt. Darum hat Jesus gesagt: „Gott hat der Welt seine Liebe dadurch gezeigt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat und nicht verloren geht.“ (Johannes 3,16) Aber Gott liebt uns nicht nur. Er ist nicht nur für uns gestorben, sondern hat auch die Macht, uns vom Tod zu erretten. Das hat er bewiesen, als Jesus von den Toten auferstanden ist.
Das ist auch der Grund dafür, warum Paulus so vollmundig fragen kann: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ (1.Korinther 15,55) Denn wer an Jesus glaubt und mit ihm lebt, der darf wissen, dass der Tod nicht sein Ende ist. Er „wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11,25), weil Jesus auch uns auferwecken und ewiges Leben mit ihm schenken wird. Das dürfen wir wissen (Römer 8,11)!
Wenn du also zu Jesus gehörst und mit ihm lebst, dann brauchst du dich nicht zu fürchten. Jesus ist unsere Zuversicht und Hoffnung. Er ist der Herr über Leben und Tod. Auf ihn hoffen und vertrauen wir in unserem Leben und Sterben!
In Psalm 90, Vers 12 heißt es: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“
Es gibt immer wieder Situationen, in denen Menschen beginnen, über den eigenen Tod nachzudenken. Auslöser dafür sind oft der Tod eines nahestehenden Menschen, eine schwere Krankheit oder einschneidende Lebenserfahrungen. In diesen Situationen suchen wir häufig nach Sinn, Halt, Hoffnung und Sicherheit und manchmal spüren wir, dass das Fundament unseres Lebens nicht so stabil ist, wie wir es uns wünschen. Darum ist es klug, über das Sterben, den Tod und die Ewigkeit nachzudenken. Natürlich verunsichert es uns, wenn wir in unseren Überzeugungen und Lebensfundamenten dabei plötzlich Risse und Löcher entdecken. Deswegen verdrängen wir diese Fragen im Lebensalltag oft. Aber es ist auch eine Chance, die Fundamente unseres Lebens nicht nur anzuschauen, sondern auch nötige Reparaturen durchzuführen und manchmal sogar einen Neuaufbau zu wagen.
Es ist also ganz normal, wenn wir beim Nachdenken über die eigene Sterblichkeit eine gewisse Unruhe verspüren. Davon sollten wir uns aber nicht abhalten lassen, sondern uns fragen: Wovor habe ich eigentlich Angst und warum fühle ich mich verunsichert? Was sagt diese Unsicherheit über meinen Glauben, mein Gottesbild und meine Gottesbeziehung aus? Wo fällt es mir schwer, Gott voll und ganz zu vertrauen – und warum? Inwiefern könnte der Glaube an Jesus an dieser Stelle eine neue Perspektive, Hoffnung und Zuversicht in mein Leben tragen? Wie könnte ich Jesus besser kennen lernen und im Vertrauen zu ihm wachsen?
Diese Fragen sind wichtig und sie helfen uns, unser Fundament zu prüfen und neu zu gründen, damit ein neues und hoffnungsvolles Leben möglich ist – neues Leben in Ewigkeit.
Als Gemeinde glauben wir, dass Gott gerade in diesen schweren Zeiten der Verunsicherung bei uns ist, um uns mit seiner Liebe zu begegnen. Wir haben das immer wieder selbst erleben dürfen. Darum ist es uns wichtig, Menschen in Krisenzeiten zu begleiten und für sie da zu sein, denn wir sind davon überzeugt, dass Jesus einen entscheidenden Unterschied in unserem Leben macht – und auch in unserem Sterben und allem, was danach kommt. Wie diese Begleitung rund um den Tod eines Menschen aussehen kann, beschreiben wir in den folgenden Möglichkeiten…
Manchmal kommt der Tod ganz überraschend. Doch oft ist er ein Weg, den wir gehen müssen – ein langsamer Abschied und ein schrittweises Loslassen. Diesen Situationen geht häufig eine erschütternde Diagnose voraus, eine lange Krankheit oder das wachsende Gefühl, dass unsere Kraft über die Jahre immer weniger geworden ist und langsam zu Ende geht. In diesen Zeiten ist es gut, nicht allein zu sein und eine Begleitung auf dem Weg zu haben – jemanden der zuhört, der mitgeht, mitträgt, hofft, betet und unseren Glauben stärkt.
Vielleicht liest du diesen Abschnitt gerade, weil ein geliebter Mensch aus deinem näheren Lebensumfeld seinen letzten Weg angetreten hat. Dann sprich mit ihm und ermutige ihn, sich bei uns zu melden. Wir kommen gern, beten und begleiten euch auf dem Weg.
Vielleicht bist du auch selbst dieser Mensch. Dann melde dich gerne bei uns! Unsere Pastoren kommen gern, um mit dir zu beten, dich zu unterstützen und zu begleiten. Viele Menschen warten zu lange, weil sie anderen nicht zur Last fallen wollen. Wir möchten dich ermutigen: Du bist keine Last! Darum warte nicht, sondern melde dich bei uns. Wir kommen gern!
Wenn ein Mensch stirbt, bleiben immer auch Menschen zurück, die um ihn trauern. Der Tod reißt eine Lücke in unser Leben und was bleibt ist erst einmal ein tiefer Abschiedsschmerz. In vielen Fällen bringt der Tod eines geliebten Menschen darüber hinaus auch große Veränderungen für die Familie mit sich. Ein Lebenspartner, eine Mutter, ein Vater, ein Kind, ein Freund ist plötzlich weg und die Stelle, die er in unserem Leben ausgefüllt hat, bleibt leer. Manchmal müssen sogar Häuser und Wohnungen aufgelöst werden und vieles mehr. Der Tod bringt Veränderungen mit sich, mit denen wir lernen müssen, umzugehen.
Als Gemeinde sind wir darum auch für die Angehörigen da und begleiten euch gern in eurem Abschied und euren Trauerprozessen. Unsere Pastoren, aber auch andere Ehrenamtliche und Gruppen, wollen euch helfen, mit der neuen Situation umzugehen und auch den eigenen Fragen nachzugehen, die in dieser Zeit aufkommen können. Bei langen und schweren Krankheiten und bei einem langsamen Sterbeverlauf beginnt dieses Abschiednehmen oft schon vor dem Tod des geliebten Menschen. Darum melde dich gerne bei uns, wenn du einen geliebten Menschen verloren hast oder ihn auf dem Sterbeweg begleitest und merkst, dass dir Gebet, Gespräche, Unterstützung und Begleitung gut tun würde.
Wenn ein geliebter Mensch stirbt, geht es bei den Angehörigen oft ganz schnell. Wir spüren unsere eigene Ohnmacht, unsere Hilflosigkeit und sind mit der Situation überfordert. Viele Trauernde stellen fest, dass sie einfach nur noch „funktionieren“ und manchmal verlieren sie dabei sogar den Zugang zu ihren eigenen Gefühlen. In diesen Momenten kann es helfen, den Abschied ganz bewusst zu gestalten. Auch dabei unterstützen wir euch gern!
Eine gute Möglichkeit ist es, unsere Pastoren zu bitten, für eine Aussegnung vorbei zu kommen. Eine Aussegnung ist so etwas wie eine kleine Andacht kurz bevor der Verstorbene vom Bestatter aus dem Haus oder der Wohnung gebracht wird. Es ist ein Moment des Zur-Ruhe-Kommens, in dem wir noch einmal für den Verstorbenen und die Angehörigen beten und sie segnen. Die Aussegnung ist eine gute Tradition, die Menschen hilft, sich in dieser schweren Zeit des Abschieds daran zu erinnern, dass Gott bei ihnen ist, um sie zu tragen, zu stärken und zu trösten. Es ist eine Möglichkeit, dem ersten Schreck mit einer hoffnungsvollen Perspektive zu begegnen und Gottes Gegenwart spürbar zu machen.
Nachdem ein Arzt den Tod des Verstorbenen offiziell festgestellt und bescheinigt hat, sollte man den Bestatter anrufen, dem man den weiteren Prozess rund um die Beisetzung anvertrauen möchte. Der Bestatter ist es auch, der mit dem zuständigen Pastor und dem Friedhof einen passenden Termin für die Trauerfeier abspricht.
Danach meldet sich einer unserer Pastoren bei euch und macht einen Termin für das Trauergespräch aus. In diesem Gespräch wird es zum einen darum gehen, wie es euch als Angehörigen geht und wie ihr mit dem Verlust klar kommt. Daneben wird es aber natürlich auch um das Leben des Verstorbenen gehen, denn einerseits hilft das gemeinsame Erinnern bei der Verarbeitung der Trauer und andererseits ist es so möglich eine einfühlsame und persönliche Trauerfeier zu gestalten. Die Gestaltung und der Ablauf der Trauerfeier ist der dritte Teil, der erfahrungsgemäß beim Trauergespräch einen Ort haben wird. Die Trauerfeier mit Beerdigung findet in der Regel innerhalb einer Woche statt. Bei Urnenbeisetzungen können bis zur Beisetzung 10 bis 14 Tage vergehen.
Trauer kommt manchmal in Wellen. Sie kommt und geht – und manchmal kommt sie mit erheblicher Wucht zurück, wo wir dachten, dass es langsam besser wird. Darum begleiten wir Trauernde gerne auch über den Zeitpunkt der Beisetzung hinaus. Wenn du merkst, dass es dir auch nach der Beerdigung noch schwer fällt, zurück ins Leben zu finden, ist das vollkommen normal. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, oder bei einem Familienmitglied den Eindruck hast, dass ein späteres Gespräch wichtig wäre, dann melde dich bei uns. Wir sind gern für euch da!
Es gibt Situationen, in denen Menschen aus der Kirche austreten. Dafür mag es verschiedene Gründe geben, die wir meist nicht kennen. Wir möchten darüber aber weder spekulieren, noch urteilen. Doch eins wollen wir tun: Wir wollen die Entscheidung dieses Menschen respektieren und ernst nehmen. Darum ist eine kirchliche Trauerfeier nur dann möglich, wenn ein Mensch Mitglied unserer Kirchengemeinde gewesen ist.
Mit dem Austritt aus der Kirche sagt ein Mensch fast immer, dass er mit der Kirche nichts mehr zu tun haben möchte und sich offiziell von ihr abwendet. Natürlich steht unsere Tür weiterhin offen und wir wenden uns von diesem Menschen deswegen noch lange nicht ab, doch wir respektieren seinen Willen, auch wenn uns das für die Angehörigen dieses Menschen manchmal schmerzt.
Für Angehörige ist es manchmal schwerer, die Entscheidung des Verstorbenen zu akzeptieren. Ihnen fehlt oft der Sinn, die Hoffnung und der Zuspruch von Gottes Fürsorge in einer frei gestalteten Trauerfeier. Das können wir gut verstehen. Darum empfehlen wir, frühzeitig genug (d.h. zu Lebzeiten) das Gespräch in der Familie über dieses Thema zu suchen.